Robert Treviño gehört zu den viel­ver­spre­chenden Diri­genten der Gegen­wart. Er ist Chef­di­ri­gent des Basque National Orchestra und am Pult zahl­rei­cher inter­na­tio­naler Klang­körper zu erleben wie des London Symphony Orchestra, der Münchner Phil­har­mo­niker, der Tonhalle-Orchester Zürich und des Gewand­haus­or­ches­ters Leipzig. Im Gespräch erläu­tert er die musi­ka­li­sche und soziale Verant­wor­tung des Diri­genten und die exis­ten­zi­elle Bedeu­tung der Musik.

CRESCENDO: Herr Treviño, was steckt hinter dem Titel Ihres neuen Albums Ameri­cas­capes?

Robert Treviño: Zunächst ist es ein Wort­spiel mit den „Land­scapes“ von Amerika. Aber es geht um mehr. Was Amerika so beson­ders macht, ist seine kultu­relle Diver­sität. Ich mag das sehr und wollte das auf dem Album zeigen – diese Viel­falt der Menschen, der Epochen und Stile, gerade auch von groß­ar­tigen Musi­kern, die wenig bekannt sind. Amerika ist für mich eine Idee, die für Offen­heit steht, für Akzep­tanz und die Möglich­keit, seinen eigenen Weg zu gehen. Mir ist natür­lich bewusst, dass das eine sehr opti­mis­ti­sche Sicht­weise ist. Die Realität und die gesell­schaft­li­chen Entwick­lungen in Amerika sind leider oft deut­lich kompli­zierter.

Robert Treviño: »Groß­ar­tige Menschen haben mich unter­stützt.«

Sie sind Musik­di­rektor des Baski­schen Natio­nal­or­ches­ters in Spanien, Haupt­gast­di­ri­gent des Orches­ters Sinfo­nica Nazio­nale della RAI und künst­le­ri­scher Berater des Malmö Symphony Orchestra in Schweden. Dabei liest sich Ihre eigene Biografie tatsäch­lich wie der Inbe­griff des „American Dream“.

Ja, absolut. Ich komme aus einer extrem armen Familie, meine Urgroß­mutter konnte weder lesen noch schreiben. Als ich geboren wurde, war meine Mutter 17 und hat als Putz­frau gear­beitet, mein Vater war 18 und hatte drei Jobs, damit wir über­leben konnten. Heute bin ich ein viel beschäf­tigter Orches­ter­di­ri­gent und darf mit wunder­baren Ensem­bles in aller Welt arbeiten. Der Weg hierher war zwar sehr hart, aber er war möglich in den USA, und es gab groß­ar­tige Menschen, die mich unter­stützt haben. Dafür bin ich unglaub­lich dankbar.

Der Dirigent Robert Treviño
Entdeckte mit acht Jahren die Musik für sich: Robert Treviño
(Foto: © Più Luce)

Ihr musi­ka­li­sches Erwe­ckungs­er­lebnis hatten Sie im Alter von acht Jahren: Damals hörten Sie im Auto zufällig das Lacri­mosa aus Mozarts Requiem im Radio. Fortan wollten Sie Musiker werden. Was ist damals in Ihnen geschehen?

Das ist schwer mit Worten zu beschreiben. In dem berühmten Film Der Zauberer von Oz gibt es diesen Moment: Anfangs ist alles in Schwarz-Weiß gehalten, dann wird Doro­thys Haus durch den Sturm zerstört, sie betritt das Land Oz, und auf einmal ist die ganze Welt farbig. So hat sich das damals ange­fühlt für mich: Meine Welt wurde bunt.

Robert Treviño: »Zu diri­gieren erfor­dert eine große Verant­wor­tung.«

Später haben Sie Fagott studiert, haben dann aber ins Diri­gier­fach gewech­selt. Was reizt Sie an dieser beson­deren Kunst?

Zu diri­gieren erfor­dert eine große Verant­wor­tung, und man muss sehr sensibel sein. Zum einen natür­lich, was die Musik selbst betrifft, zum anderen aber ist da der soziale Aspekt: Man steht an der Front und ist verant­wort­lich für eine Gruppe von Menschen. Ob das funk­tio­niert, hat viel damit zu tun, ob man mit sich selbst im Reinen ist. Als Diri­gent steht man auf dem Podium und hat kein Instru­ment, hinter dem man sich verste­cken kann – jeder sieht das Gesicht, die Emotionen und die Art zu kommu­ni­zieren. Wenn man sich da mit sich selbst nicht wohl­fühlt, ist das ein schwie­riger Job.

Robert Treviño: »Ich bin aus tiefstem Herzen über­zeugt, dass Musik essen­ziell ist für das mensch­liche Leben.«

Im Corona-Jahr haben Sie damit Aufsehen erregt, dass Sie konse­quent weiter­ge­ar­beitet haben. Woher kam diese Durch­hal­te­kraft?

Ich bin aus tiefstem Herzen über­zeugt, dass Musik essen­ziell ist für das mensch­liche Leben. Auf meinem eigenen Weg hatte ich nie eine Sicher­heit, musste immer alles, was ich hatte, auf den Tisch legen. Diese Erfah­rung hat mir während der Pandemie sehr geholfen. Als Covid aufkam, war ich gerade in Malmö, und die Konzert­häuser begannen zu schließen. Damals bin ich zu den Musi­kern gegangen, zur Verwal­tung und zu den Poli­ti­kern und habe ihnen gesagt: Wir müssen die Musik unter allen Umständen am Leben halten! Wir dürfen nicht einfach zusperren. Die Musik ist zentral für unsere Exis­tenz. Deshalb haben wir weiter­ge­macht.

Wie sah das konkret aus?

Wir sind jeden einzelnen Schritt mitge­gangen, ob nun gerade zwei­ein­halb Meter Abstand galten oder Plexi­glas zwischen den Flöten sein musste. Mal habe ich mit Maske diri­giert, mal haben wir viermal am Tag das gleiche Konzert ohne Pause gespielt. Zudem haben wir die Konzerte aufge­zeichnet und im Fern­sehen und bei YouTube über­tragen. Das war ein Riesen­auf­wand, aber ich habe ihn nie infrage gestellt.

Robert Treviño: »Durch die Musik kann ich Teil des Lebens anderer Menschen sein.«

Welche Bedeu­tung hat die Musik für Sie selbst heute, knapp 30 Jahre nach dem Mozart-Requiem im Auto?

Musik bedeutet alles für mich. Als Mensch bin ich wie jeder andere auch: Ich möchte geliebt werden und glück­lich sein. Ich weiß nicht, was passiert, wenn ich sterbe, aber ich möchte etwas in der Welt hinter­lassen. Die Musik gibt mir das Gefühl, dass das möglich ist und ich durch sie Teil des Lebens anderer Menschen sein kann. Musik kann die Menschen zusam­men­bringen, sie kann tiefsten Schmerz ausdrü­cken und größtes Glück. Die Musik hat mein eigenes Leben verän­dert, und ich bin über­zeugt davon, dass sie – jedes Mal, wenn wir ein Stück aufführen – die Chance hat, das Leben anderer Menschen zu verän­dern.

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Weitere Informationen zu Robert Treviño unter: www.robert-trevino.com 

Fotos: Mats Bäcker

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